Nr. 03 / 10.6.-17.6.2018 / Deutschland / Heiligenhafen-Lemkenhafen-Laboe-Rendsburg-Brunsbüttel-Cuxhaven-Borkum

Früh raus und nach Kiel war der Plan für den 10.6. Doch es kam anders …

Unser Motto für unseren Törn heißt: WIR HABEN JA ZEIT.

Abgelegt haben wir gegen 13 Uhr und dank Chricky und Jens (Freunde aus Hamburg) gibt es ein Video und Fotos vom Start in Heiligenhafen.

 

Damit haben wir gar nicht gerechnet und freuen uns, davon eine Erinnerung zu haben. Wir danken Euch beiden.

Kiel doch noch nicht, uns zu spät zum Kreuzen gegen ordentlichen Wind. Es ging gemütlich nach Lempkenhafen. Dort haben wir noch verpackt und verstaut. Ein ruhiger Abend mit Fisch an Bord war Entspannung und endlich Urlaub.

Es ist (fast) alles bis auf den Hotspot und das Radar fertig geworden. Das muss noch an den Mast, plant Eckhard unterwegs zu machen. Isa möchte gar nicht daran denken und hofft, es klettert jemand anderes hoch.

Nächster Tag ging es nicht nach Kiel sondern nach Laboe.

Was sollen wir sagen? Horrortag oder Blödheit? Den ersten kurzen Schreck bekamen wir beim Ablegen. Isa legte ab, Eckhard machte Leinen los, das Steuerrad bewegte sich nicht. Wassertiefe zu gering und aufgesetzt? Was eingefangen im Ruderblatt? Fängt ja gut an.

Zum Glück schnell wieder festgemacht und alles mögliche überlegt und geprüft. Eckhard ab ins Wasser. Igitt. Sieht okay aus. Weiteres geprüft, nix gefunden. Was jetzt … hmm?

Ruder scheint korrekt zu funktionieren, also los. Das Problem wird wohl ungelöst bleiben. War aus Versehen der Autopilot an? Kaum vorzustellen.

Bei Windstarke 7 gegenan mit heftigen Wellen, nicht schlimm, nur anstrengend. Bis der Bilgealarm piepte. Sofort runter, die Bilge geöffnet und ordentlich Wasser gesehen. Segel runter, Motor an und suchen: Die Polster im Vorschiff waren komplett nass mit Seewasser. Schnell gesehen, dass die Luke im Vorschiff unter dem Schlauchboot („Rosalie“) nicht ganz zu war. Das darf doch nicht wahr sein … eigene Blödheit. Aber keine technische Katastrophe, also weiter unter Motor (wackel wackel in den Wellen) und unterwegs schon etwas ausgepumpt.

Am späten Abend haben wir in Laboe kurz vor der Kieler Woche zum Glück noch einen guten Liegeplatz gefunden. Dann ging es los mit dem Aufräumen: Polster, Segelkleidung, Taschen, neue Sitzkissen etc. komplett nass, die Stauräume gefüllt mit Wasser, Werkzeuge darin mit dem Salzwasser nicht glücklich. Alles raus an Deck, abgespült und aufgehängt zum trocknen. Der starke Wind hat uns unterstützt, so dass morgens alles schon überraschend trocken war.

 

Und das war nicht der einzige blöde Fehler auf der Fahrt. Der Baum lief uns raus, weil der Achterknoten am Großfall fehlte, und Eckhard tritt auf den Rand vom neuen Navigations-iPad auf dem Cockpitsitz (da gehört das Ding ja auch hin? …).

Isas Nerven lagen blank. Ohne Worte. Aber wir müssen froh sein, dass alles nur unsere Blödheit war. Schlimmer wären technische Fehler, vor allem ein undichter Rumpf; dann hätten wir erst mal alles vergessen können.

Wir hoffen, allen Mist auf unserem Törn damit schon fast komplett erledigt zu haben.

Um 13 Uhr legten wir ab zum Nord-Ostsee-Kanal. Für Isa die erste Schleuse, fand sie ja spannend. Dann ging es bemütlich/langweilig bis Rendsburg, ein schöner Hafen weiter.

 

Wir blieben zwei Nächte. Alles in Ruhe erledigt (Isa wieder entspannt), denn WIR HABEN JA ZEIT. Waschen, was noch vom Salzwasser betroffen war, Werkzeug spülen, trocknen, ölen, teilweise entsorgt, was nix mehr taugt. Und abends lecker gegessen im Hafenrestaurant. Dann Brunsbüttel, kein toller Hafen, sondern der übliche Wartepunkt für die Schleuse.

Am nächsten Tag zum ersten Mal in die Nordsee, ein neuer Abschnitt für uns beide. Erst mal nach Cuxhaven, da uns der geplante Weg nach Bremerhaven zu weit war. Leider WIEDER unter Maschine, abends gekocht und bei einem tollen Sonnenuntergang unseren Urlaub genossen.

img_0317Wie soll es weiter gehen? Bremerhaven oder nicht? Das Wetter hat uns überzeugt, den langen Weg um die ostfriesischen Inseln gleich morgen anzugehen. Wetter noch okay, danach einige Tage ordentlichen Starkwind von Westen, also gegen uns. Und mit Bremerhaven wären wir sicher drei Tage später auf dem Weg. Mit unseren zwei Meter Tiefgang gibt es keine vernünftigen Optionen vor Borkum, 90 Meilen ab Cuxhaven. Also fällt ein Besuch und die Einlösung unseres Restaurant-Gutscheins in Bremerhaven aus. Schade!

Morgens ging es früh raus nach Borkum. Ein klein wenig Angst hat Isa. Gibt sie aber nicht zu. Die Nordsee kennt Isa mit KeHHrwieder noch gar nicht. KeHHrwieder und dann vielleicht Tide. Hmmmm???

Tatsächlich um 7:00 Uhr in Cuxhaven abgelegt. Es war angenehmer Wind und guter Strom, endlich unter Segeln. Dann aber eine Weile kräftig geschüttet. Isa hat sich 9:30 bis 12:30 Uhr unten nochmal hingelegt. Früh aufstehen wird nie ihr Ding werden. Wind weg, dafür kein Regen. Hm. Abwarten. Doch den Motor wieder an und die Segel weg.

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Ankerschiffe ohne Ende

img_0102-4Aber unsere Erholung kommt immer mehr. Wir spielen viel Kniffel auf den Törns und Isa hat angefangen, ein Buch von Sönke Roever vorzulesen: „Auszeit unter segeln“. Sehr zu empfehlen, eine lustige und spannende Geschichte rund um die Ostsee.

22:00 Uhr den Hafen von Borkum geschafft. Isa hat es auch gereicht trotz des ruhigen, entspannten Törns, 15 Std. zu lange. Das muss sich noch ändern, wenn wir weit segeln möchten.

Aber WIR HABEN JA ZEIT und können (meistens) zwischendurch anlegen.

Auf Borkum angekommen haben wir es uns gemütlich gemacht und das erste mal „Mensch, ärger dich nicht“ gespielt. Isa gewonnen. Klar.

Am nächsten Tag waren wir sportlich und sind 304 Stufen auf den alten großen Leuchtturm hochgegangen. Anschließend ein Aperol gemütlich an einer Strandpromenade getrunken. Borkum ist nicht unser Lieblingsort, weil viele vor Jahrzehnten gebaute Hochhäuser am Strand nicht gemütlich sind. Dazwischen noch einige schöne neue und traditionelle Häuser, teilweise leider nicht sehr gepflegt.

Unsere sehr nette Hafenmeisterin verriet uns ein sehr gutes Restaurant „Kleine Möve“. Lecker, überraschend und sehr zu empfehlen. Das war unser letzter schöner Abend in Deutschland.

Morgen geht es von der Nordsee über die Ems nach zum Staande Mastroute in Holland. Isa ist mächtig aufgeregt und sehr gespannt …

 

 

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